Die Endometriose ist eine Krankheit, bei der die Gebärmutterschleimhaut nicht nur in der Gebärmutterhöhle, sondern ausserhalb derselben vorkommt.
Häufigstes Symptom der Endometriose sind Schmerzen: schmerzhafte Menstruationsblutungen (Dysmenorrhoe), Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) und allgemeine Beckenschmerzen können endometriosebedingt sein. Der Charakter und die Intensität der Schmerzen korrelieren nicht mit dem klinischen Bild
Grundsätzlich ist die Krankheit gutartig, verhält sich aber vom Wachstum her oft aggressiv und kann zu Verwachsungen und Unfruchtbarkeit führen. Die Endometriose kommt bei ca 17% alle Frauen im gebärfähigen Alter vor, ist also sehr häufig. Bei Frauen mit regelmässigen Menstruationsschmerzen findet man in ca 50% der Betroffenen eine Endometriose und bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch und Menstruationsschmerzen, ist in bis zu 75% eine Endometriose ursächlich.
Die Krankheit kann sich weit im Körper verbreiten, ist aber am häufigsten im Becken und der Gebärmutterwand selbst (sog. Adenomyose) zu finden. Einwachsen in den Darm und die Blase können zu menstruationssynchronem blutigem Urin und Blutauflagerungen auf dem Stuhlgang führen.
Abklärungen:
Die genaue Erhebung der Vorgeschichte (Anamnese) einer Frau ist oft schon richtungsweisend. Danach kommt die klinische Untersuchung mit Inspektion und Palpation (Tastbefund). eine Untersuchung mittels Ultraschall von vaginal, vom Bauch her oder in gewissen Fällen kombiniert, gehört dazu. Der Ultraschall muss nicht zwingend bei der Erstkonsultation stattfinden. Ergänzend und je nach Fragestellung wird eine MRI-Untersuchung angeordnet werden. Dies insbesondere, wenn es um den Nachweis einer Endometriose im Bereich von Darmwand und Harnleiter geht.
Therapie:
Medikamentöse Therapien: Als Basis gelten Schmerzmedikamente. Hormonell gibt es heute neben der Pille und Minipille sowie Hormonspirale das Dienogest (Visanne).
Operative Abklärung und Diagnosestellung: Diese waren lange die Basis. Noch immer sind diese Schritte wichtig, aber die Gewichtung hat sich in den letzten Jahren deutlich verschoben. So werden Bauchspiegelungen (Laparoskopien) heute oft erst in Zusammenhang mit einem Kinderwunsch gemacht. Es geht darum möglichst in einem Eingriff die Diagnose zu stellen, allfällige Fruchtbarkeitsabklärungen durchzuführen und die Endometriose komplett zu entfernen. Better no surgery than bad surgery ist heute die Haltung aller Experten. Mit vielen, zum Teil sehr komplexen, Endometrioseoperationen pro Jahr, haben wir in den letzten mehr als zehn Jahren eine sehr grosse Expertise auf dem Feld der Endometriosetherapie entwickelt. So effizient wie möglich unter maximaler Schonung der Organe und der hormonellen Reserve der Eierstöcke ist unser Motto.